Am vergangenen Wochenende stand der Berufsfeuerwehrtag 2016 der Jugendfeuerwehr Rastatt vor der Tür. 5 Betreuer konnten die 18 Jugendliche in dem Gerätehaus der Feuerwehr Rastatt in der Plittersdorferstraße begrüßt werden. Nach dem Aufbauen des Nachtlagers, der Einteilung auf die Fahrzeugen mussten noch die Fahrzeuge auf ihre Einsatzbereitschaft geprüft werden. Manch so einer nutzte nochmal die Chance sich mit dem Fahrzeug vertraut zu machen. Der erste Einsatz wartete nicht lange auf sich: so galt es eine Ölspur zu beseitigen und einen Löscheinsatz, welcher sich bei Ankunft als qualmende Grillstelle erwies.
Nur eine kurze Pause gab es nach dem Abendessen. An der örtlichen Reitanlage "Fohlenweide" wurde vom Pächter ein Feuer gemeldet. Mit sechs Fahrzeugen fuhr die Kernstadtjugend die Reitanlage an. Ein zweigeschossiges Gebäude war völlig verraucht, ebenso wurde der Hausmeister vermisst. Unter Atemschutz (Attrappen für die Jugendfeuerwehr) wurde ein Löschangriff aufgebaut und den Hausmeister im verrauchten Raum entdeckt. Richtig erkannten die Jugendlichen eine, im unteren Stockwerk stehende, Gasflasche und brachten diese in Sicherheit.
Danach ging es im Gerätehaus gemütlich zu, es wurden Spielfilme geschaut und Karten gespielt. Unterbrochen wurde die gesellige Runde gegen 21:30 Uhr, da es zu einer Großübung, an das Schloss Favorite ging. Hier wurden 25 Tennisbälle im gesamten Schlosspark verteilt und diese galt es zu finden. Hier stand das Thema "Funken" im Vordergrund, so mussten die Jugendlichen die Nummern der Tennisbälle per Funk an den Einsatzleitwagen durchgeben.
Gegen Mitternacht rückten die Jugendlichen zum letzten Einsatz in der Nacht aus. So gab es bei einem Zusammenstoß mehrere Verletzte. Diese musste den Murgdamm hinauf vorsichtig in einer Schleifkorbtrage hochgezogen worden und rettungsdiensttechnisch versorgt werden. Da am frühen Morgen bei einem Möbelhändler die Brandmeldeanlage ausgelöst hatte, war die Nachtruhe abrupt zu Ende. Dieser Einsatz entpuppte sich als Fehlalarm, was auch bei den Aktiven Einsatzkräften immer wieder vorkommt und so konnte auf dem Rückweg auch noch gleich frische Brötchen geholt werden.
Die zweite gemeinsame Übung wurde an der Gustav-Heinemann-Schule durchgeführt. Dass mit Nebelmaschinen Räume und Klassenzimmer verraucht wurden, konnte man bereits auf der Anfahrt sehen. Auch hier wurden in den sozialen Netzwerke über die Einsätze der Feuerwehr heiß diskutiert. Die Löschfahrzeuge wurden in Stellung gebracht, zig Schläuche ausgerollt, mehrere Hydranten angezapft und die Drehleiter positionierte sich im Schulhof und kontrollierten die Dachflächen. Mit mehreren Strahlrohre baute man eine Riegelstellung zur benachbarten Schulsporthalle auf. Insgesamt galt es hier 6 Personen zu retten. Auch hier klappte das Zusammenspiel der einzelne Jugendgruppen aus den Ortsteilen, welche im regulären Probebetrieb fast keine Berührungspunkte haben, sehr gut. Dies bemerkte auch der Rektor der Gustav-Heinemann Schule, ebenfalls Mitglied der Feuerwehr Rastatt, und forderte die Jugendfeuerwehrler auf, bei der Feuerwehr zu bleiben und anderen, in Not befindliche Menschen, zu helfen. Nach einem gemeinsamen Gruppenbild mit den Betreuern ging es auf die Wache der Kernstadt. Hier verköstigte der Feuerwehrkantinenchef Gerhard Spitzmüller mit seiner Frau die knapp 55 Leute mit Spaghetti Bolognese. Am Nachmittag stand unter anderem aufräumen, Schläuche waschen auf dem Programm. Außerdem wurde an allen Feuerwehrfahrzeuge Trauerflor angebracht, in Gedenken an die verstorbenen Feuerwehrmänner beim BASF Unglück in Ludwigsshafen.