Die Freiwillige Feuerwehr Rastatt musste im vergangenen Jahr zu 788 Einsätzen ausrücken – ein neues Rekordjahr. Im Jahr 2023 waren die Wehrleute „nur“ 674 Mal gerufen worden.
Das berichteten jetzt Marco Lorch, Kommandant der Abteilung Kernstadt 2, und sein Stellvertreter Steffen Körber bei der Jahresversammlung 2025, in der beide für weitere fünf Jahre in ihren Ämtern bestätigt wurden.
Unvergessen bleibt der Unwetterabend am 10. Juli. Überflutete Keller, umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer, vom Einsturz bedrohte Kamine, ausgelöste Brandmeldeanlagen: Bei 115 Einsätzen allein in der Kernstadt war die Freiwillige Feuerwehr stark gefordert.
Zur Rekordzahl beigetragen hat auch die Flüchtlingsunterkunft im früheren Pflegeheim Martha-Jäger-Haus in der Herrenstraße. Dort löste die Brandmeldeanlage mehr als 40 Mal aus. Zum Glück waren nur angebranntes Essen in der Küche, unerlaubtes Kochen im Zimmer oder mutwillig betätigte Feuermelder die Ursache.
Einmal mehr kritisierte Marco Lorch, dass die Feuerwehr bei der Planung ihrer neuen Feuerwache nicht so einbezogen worden sei, wie sie sich das gewünscht hätte. Gleichwohl könne man mit dem Siegerentwurf zufrieden sein.
Das liegt wohl auch daran, dass die Verantwortlichen der Rastatter Wehr die Planung dennoch „maßgeblich mitgeprägt“ haben, wie Bürgermeister Raphael Knoth bei der Abteilungsversammlung betonte. Für die erbrachte Leistung im Jahr 2024 zollte er allen Einsatzkräften Respekt und Anerkennung.
Im Jahr 2024 haben die Kameradinnen & Kameraden der Abteilung 58 Veranstaltungen, d.h. reguläre Übungsdienste, Ausschusssitzungen, Fortbildungen, besucht. Über 40 Stunden investierte die Mannschaft in 18 Übungen, die zum Teil auf der Feuerwache, aber auch in verschiedenen anderen Objekten absolviert wurden.
Bei den 788 Einsätzen war die Abteilung 2 Kernstadt insgesamt 2.392-mal vertreten. Denis Wörner ist mit 277 Einsätzen der absolute Spitzenreiter, gefolgt von Sean-Paul Peiter mit 202 und Jonathan West, dem nur zwei Einsätze zur 200 fehlen.
Feuerwehrkommandant Thomas Reiff dankte in seinen Grußworten der Abteilung für das geleistete Engagement und seine reibungslose Integration in die Feuerwehr Rastatt.
Mit Sorge sehen Marco Lorch und Steffen Körber, dass die Abteilung Kernstadt 2 im vergangenen Jahr um zwei auf 33 Mitglieder geschrumpft ist. Diese Entwicklung setze sich aus unterschiedlichen Gründen im laufenden Jahr fort. Es sei daher dringend erforderlich, Werbung für die Rastatter Feuerwehr zu machen, um neue ehrenamtliche Kräfte zu gewinnen. An die Stadt Rastatt erging dabei die dringende Bitte, das Ehrenamt zu stärken und attraktiver zu machen, zum Beispiel durch Bezuschussung von Sport- und Freizeitaktivitäten.